Die Recklinghäuser Zeitung berichtet unter dem Titel: Schnelle Rettung
Norbert Homann spendet Krankenwagen an Pflegeeinrichtung in Rumänien
Seit er vor mehr als zehn Jahren in den Ruhestand ging, hat sich Norbert Homann das Helfen zur Lebensaufgabe gemacht. Von Südamerika bis Indonesien ist der ehemalige Verwaltungsdirektor des Elisabeth Krankenhauses für den Senioren-Experten-Service (SES) ehrenamtlich unterwegs. Eine Pflegeeinrichtung in einem kleinen Dorf in Rumänien liegt ihm besonders am Herzen. Und die darf sich nun über einen „neuen“ Rettungswagen freuen. Den hat Norbert Homann nämlich der Stadt für 5680 € für den guten Zweck abgekauft. Finanzielle Unterstützung gab es dabei von Hendrik Gräff vom „Haus Atemzeit“ und Dermatologin Professor Maria Zabel. Rolf Rosenkranz vom gleichnamigen Autohaus an der Holthoffstraße hat ebenfalls einen Beitrag geleistet, und zwar einen entscheidenden: er hat den Rettungswagen unentgeltlich auf Vordermann gebracht. Das sieben Jahre alte Einsatzauto, das einen Unfall hatte, wurde von der Stadt bereits durch ein neues ersetzt, die Reparatur der Schäden hätte sich nicht mehr gelohnt. Ein Rettungswagen wird entweder nach acht Jahren oder 200 000 Kilometern ausgetauscht. „In der Regel erreichen unsere Fahrzeuge nur sechs Jahre“, erklärt Feuerwehr-Chef Thorsten Schild. Ausgedient hat der Krankentransporter aber keineswegs. Denn die Pflegeeinrichtung der rumänisch-orthodoxen Kirche im Dörfchen Harja in den Karpaten hat so ein Fahrzeug bitter nötig. „Das nächste Krankenhaus ist 30 Kilometer entfernt, dafür braucht man dort auf dem Land über eine halbe Stunde“, erklärt Homann. „Der eigene Wagen halbiert die Rettungszeit“. Davon soll das ganze Dorf profitieren. In zwei Wochen kommen zwei Fahrer aus der 2000 Kilometer entfernten Einrichtung, um die Spende abzuholen. Dann gehen auch die Pflegehilfsmittel im Wert von knapp 5000 Euro mit auf die Reise. Die Spritkosten übernimmt Norbert Homann ebenfalls. Ehrensache für den ehrenamtlichen Geschäftsführer des Hospiz zum hl. Franziskus. Ende April versichert Homann sich dann persönlich, dass die Spende die weite Reise gut überstanden hat. Dann geht es nämlich mit dem SES nach Cluj (deutsch: Klausenburg). „Dann nehme ich mir einen Mietwagen und statte meinen Freunden in der Einrichtung einen Besuch ab.“
INFO: Seit zwei Jahren betreut Norbert Homann die Pflegeeinrichtung in Harja in Rumänien wirtschaftlich und sozial. Die rumänisch-orthodoxe Kirche hat sich der Probleme der Alten, Pflegebedürftigen und Kinder angenommen. Staatliche Unterstützung gibt es nicht. Die Kirche versucht, den Betrieb durch Eigenversorgung über Wasser zu halten. 25 Kühe, 30 Schweine und 50 Hühner gehören zur Einrichtung. 2015 konnte in Eigenregie eine Bäckerei aufgebaut werden. Dafür werden noch eine elektrische Brotmaschine und Geräte für eine Großküche gesucht.
Wer etwas abzugeben hat, meldet sich bitte im Hospiz zum hl. Franziskus, Tel. 02361 609315.