Einladung und RückblickAlles begann damit, dass ab 2006 bauliche Mängel deutlich wurden und sich die Wünsche der Bewohner änderten. Als dann der Vorstand am 04.12.2006 den Grundsatzbeschluss fasste, im Hinblick auf die Zukunftssicherung des Hospizes einen Neubau zu errichten, hatte noch niemand eine Vorstellung über den Standort; lediglich „angedacht“ war ein Grundstück des Elisabeth Krankenhauses. Dieses Grundstück blieb auch später – besonders in den aufkommenden Auseinandersetzungen um die Hl-Kreuz-Kirche, eine realisierbare Alternative. Keine Ahnung hatten wir am 04.12.2006 allerdings von der Länge des Weges, davon dass uns das Thema „Neubau“ – von einem fast unübersehbaren Papierwust abgesehen – in weiteren 90 Vorstandssitzungen und in ungezählten Gesprächen beschäftigen solle, von den ärgerlichen Tücken und zeitfressenden Schwierigkeiten, die sich dem Vorhaben noch in den Weg stellen sollten, ganz zu schweigen. Einem Vorhaben übrigens, das rundherum allgemein auf volle Zustimmung stieß.

Die Schwierigkeiten ergaben sich in den Details, mit Zuständigkeiten, die mal bei der Stadt, mal beim Kreis, mal beim Land, dann beim Bischof, mal bei der Kirchenverwaltung in Recklinghausen oder der Emschergenossenschaft lagen. Da forderte der Denkmalschutz ebenso wie der Naturschutz, dieser in Form eines angeblichen Turmfalken, sein. Recht. Eine Nachbarin befürchtete Bauschäden an ihrem Haus. Für einen amtlichen „Blindgängerverdachtspunkt“ konnte erst nach zwei Jahren Entwarnung gegeben werden.

Und schließlich kosteten die Folgen der Emscher-Renaturierung viel Zeit und viel Geld. Zunächst musste aber nach dem Grundsatzbeschluss ein Konzept erarbeitet werden, das in Frage kommende Förderer und Unterstützer, insbesondere auch private Spender, überzeugen würde. Dieses „Hospizkonzept“, an dessen Erstellung sich alle Haupt- und Ehrenamtlichen je nach ihrem Arbeitsbereich intensiv beteiligten, war im Juni 2009 fertiggestellt und enthielt neben einem exakten Raumbedarfsplan und einem kompetenten Pflegekonzept eine umfassende Information und Perspektive zur Hospizarbeit in Recklinghausen. Zwischenzeitlich konnte aber leider nicht verhindert werden, dass das Hospiz in heftige, öffentliche Auseinandersetzungen um die Fusion der Kirchengemeine HL-Kreuz und um den vom Bistum beschlossenen Abriss der HL-Kreuz-Kirche geriet. Die damalige Behauptung, „HL-Kreuz-Kirche muss Hospiz“ weichen, entsprach absolut nicht den Tatsachen. Es war nachweisbar genau umgekehrt: weil das Bistum den Abbruch der HL-Kreuz-Kirche beschlossen hatte, bot sich mit der Errichtung eines Hospiz-Neubaus eine sinnvolle Nachnutzung des Geländes an.

Es ist zu wünschen, dass mit dem Neubau der HL-Kreuz-Kapelle jetzt auch die letzten vielleicht noch offenen Wunden geheilt werden können und letzte Vorbehalte sich erledigen. Das zwischen dem Hospiz und der um HL-Kreuz und St. Josef vergrößerten Marien-Gemeinde eine zukunftsweisende und glaubwürdige Zusammenarbeit möglich ist, zeigte sich dann u.a. bei den Verhandlungen über ein Erbbaurecht an dem Grundstück, auf dem jetzt der Neubau errichtet wird. Jedenfalls war inzwischen – wesentlich wohl auch im Hinblick auf das überzeugende „Hospizkonzept“ – die Finanzierung mithilfe von Fördereinrichtungen, einigen großherzigen Zahlungszusagen und vielen, vielen privaten Spenden … und einer erheblichen Eigenleistung des Hospizes gelungen – allerdings nur (als Teil der Eigenleistung) mit einer zusätzlichen Kreditaufnahme von 600.000 €.

Grafik f + g
Das Hospiz bleibt also, gerade auch im neuen Haus, auf die Akzeptanz und Solidarität der Bürgerinnen und Bürger angewiesen!


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